Author Archives: Andi

Testbericht Tamron 100-400mm F/4.5-6.3 Di VC USD

Vor Kurzem hatte ich die Möglichkeit, das neue Tamron 100-400mm Objektiv zu testen. Da ich mein Canon 100-400mm sehr gerne und oft einsetze, war ich sehr darauf gespannt, wie sich das Tamron Pendant dagegen schlägt. Schnell musste ich jedoch feststellen, dass Pendant wohl nicht ganz der richtige Begriff ist, denn die beiden Objektive unterscheiden sich auf dem Papier bei einem Punkt: Mit dem Canon Objektiv hat man bei 400mm eine Offenblende von f/5.6, bei dem Tamron Objektiv „nur“ f/6.3. Was sich zunächst als Nachteil für das Tamron Objektiv anhört, hat für mich jedoch auch einen grossen Vorteil. Das Tamron Objektiv ist mit 1135 Gramm auch rund 30% leichter als das Canon mit 1640 Gramm schwere Canon Objektiv. Definitiv ein sehr positver Effekt der „schlechteren“ Blende, gerade auf längeren Fototouren.

Nachfolgend möchte ich mit euch meinen subjektiven Eindruck über dieses Objektiv teilen, den ich über mehrere Fototouren gewinnen konnte. Alle folgenden Bilder sind an einer Canon EOS 5D Mark IV entstanden.

Als Erstes der Grössenvergleich der beiden 100-400mm Objektive und daneben als Referenz noch mein Canon EF 16-35mm f/4L IS USM Objektiv. Die beiden Objektive sind in etwas gleich lang, das Tamron ist jedoch ein wenig schlanker. Dies schlägt sich wie bereits oben geschrieben im Gewicht nieder.

v.l.n.r. Canon EF 100-400mm f/4.5-5.6L IS II USM, Tamron 100-400mm F/4.5-6.3 Di VC USD, Canon EF 16-35mm f/4L IS USM

Grössenvergleich zwischen dem Tamron 100-400mm F/4.5-6.3 Di VC USD und Canon EF 100-400mm f/4.5-5.6L IS II USM

Tierfotografie

An einem Morgen nahm ich das Objektiv mit an den See, um damit Wasservögel zu fotografieren. Bei den schwimmenden Enten arbeitete der Autofokus sehr zuverlässig, leider konnte ich keine Vögel im Flug fotografieren. Jedoch kann man sagen, dass 400mm an einer Vollformat Kamera für die Wildtierfotografie schon sehr knapp sind. Bei diesen zutraulichen Enten weniger ein Problem, jedoch ist man grundsätzlich auf möglichst viel Brennweite angewiesen, da die Wildtiere fast immer zu weit entfernt sind. Wer ein neues Objektiv für die Wildtierfotografie sucht, ist meiner Meinung nach mit einem Tamron SP 150-600mm F/5-6.3 Di VC USD G2 deutlich besser aufgestellt. Nichtsdestotrotz kann man das 100-400mm Objektiv sehr gut für die Tierfotografie einsetzen, wenn man auf einer angemessenen Distanz zum Tier ist.

400mm, 1/1250 Sek, f/6.3, ISO 400

400mm, 1/500 Sek, f/6.3, ISO 400

Landschaftsfotografie

Seinen grossen Vorteil spielt das 100-400mm Objektiv in der Landschaftsfotografie aus. Neben meinem Weitwinkel Objektiven habe ich bei der Landschaftsfotografie immer noch ein Teleobjektiv im Fotorucksack. Dieses setze ich gerne für Ausschnitte aus der Landschaft ein. Bis jetzt kam dabei meistens das Canon 100-400m zum Einsatz, jedoch ist das Tamron 100-400mm eine sehr gute Alternative dazu. Zudem wird man die 500 Gramm Gewichtseinsparung auf längeren Touren sehr schätzen. Um euch einen Eindruck von der Brennweite 100-400mm zu geben, nachfolgend zwei Bilder von der Rigi bei 100 und 400mm. Fotografiert ca. 1.6 km entfernt von der Rigi Rotstock. Von diesem Standort aus sind übrigens auch die nachfolgenden Landschaftsbilder entstanden.

100mm, 1/10 Sek, f/9.0, ISO 100

400mm, 1/10 Sek, f/9.0, ISO 100

Bildqualität

Bei 100mm scheint das Canon Objektiv einen kleinen Ticken kontrastreicher und schärfer zu sein als das Tamron. Den Unterschied entfinde ich jedoch als recht klein und beide befinden sich auf einen sehr hohen Niveau. Was auch auffällt ist, dass die Vignette des Tamron Objektives etwas stärker ausgeprägt ist.

Tamron 100-400mm bei 100mm, 1/100 Sek, f/10, ISO 100

Canon 100-400mm bei 100mm, 1/100 Sek, f/10, ISO 100

100% Crop des obigen Bildes mit dem Tamron 100-400mm Objektiv

100% Crop des obigen Bildes mit dem Canon 100-400mm Objektiv

Auch bei 400mm ein ähnliches Bild, das Canon Objektiv scheint etwas schärfer und kontrastreicher zu sein. Alles in allem war ich jedoch sehr positiv von der Bildqualität des Tamron überrascht.

Tamron 100-400mm bei 400mm, 1/40 Sek, f/10, ISO 100

Canon 100-400mm bei 400mm, 1/40 Sek, f/10, ISO 100

100% Crop des obigen Bildes mit dem Tamron 100-400mm Objektiv

100% Crop des obigen Bildes mit dem Canon 100-400mm Objektiv

Verarbeitung / Lieferumfang

Wie alle Tamron Objektive, welche ich in letzte Zeit in der Hand hatte, fühlt sich das Objektiv sehr hochwertig an und ist schön verarbeitet. Etwas schade finde ich, dass die Stativschelle des Objektives nicht im Lieferumfang inbegriffen ist. Wer das Objektiv vom Stativ aus einsetzten möchte, sollte sich diese unbedingt zulegen. Ohne ist die Kombination auf dem Stativ sehr kopflastig und wenig stabil.

Wer mehr als 400mm benötigt, kommt schnell auf die Idee das Tamron 100-400mm mit einem 1.4x Konverter einzusetzen. Diese Kombination konnte ich persönlich nicht ausprobieren. Das Objektiv ist zwar mit Tamrons 1.4x Konverter kompatibel, aber so wie ich das von anderen Tamron Nutzern gehört habe, lässt damit die Bildqualität doch etwas nach. Zudem hat man mit dem Konverter bei 560mm nur noch eine Blende von f/9.0 zur Verfügung, was doch recht „dunkel“ ist. Allen, welche mehr als 400mm benötigen würde ich zum Tamron 150-600mm G2 raten.

Fazit

In der Zeit, wo ich das Tamron 100-400mm Objektiv testen konnte, habe ich einen sehr positiven Eindruck davon gewonnen. Auch wenn das Canon 100-400mm noch einen Ticken bessere Bildqualität liefert, befindet sich das Tamron auch auf einem sehr hohen Niveau. Zudem kostet das Canon auch doppelt so viel und man trägt ein halbes Kilo mehr Gewicht im Fotorucksack mit. Auf längeren Fototouren definitiv ein grosser Vorteil für das Tamron! Alles in allem erhält man mit dem Tamron Objektiv ein gutes und verhältnismässig leichtes Objektiv zu einem sehr fairen Preis.

Weitere Bilder mit dem Tamron 100-400mm

213mm, 1/20 Sek, f/9.0, ISO 100

269 mm, 1/30 Sek, f/9.0, ISO 100

135 mm, 1/25 Sek, f/14, ISO 100

188 mm, 1/25 Sek, f/9.0, ISO 100

Testbericht Tamron SP 24-70mm F/2.8 Di VC USD G2

Seit letztem Jahr bin ich Tamron Ambassador und im Besitz des SP 24-70mm F/2.8 Di VC USD G2 Objektivs. Nachfolgend möchte ich mit euch meine Gedanken zu diesem Allround-Objektiv im Rahmen eines kleinen Testberichts teilen. Es soll auf keinen Fall ein Labortest werden, davon gibt es im Internet schon genügend und ich bin auch nicht im Besitz anderer vergleichbarer 24-70mm Objektive. Viel mehr möchte ich hier über meine subjektiven Erfahrungen mit dem Objektiv schreiben. Alle folgenden Bilder sind mit dem Tamron Objektiv an einer Canon EOS 5D Mark IV entstanden.

Allgemein

Bis anhin hatte ich kein 24-70mm Objektiv, sondern war für Landschaftsbilder meistens mit dem Canon EF 16-35 f/4.0L IS und dem EF 70-200mm f/2.8L IS II unterwegs. So hatte ich auch eine Lücke zwischen 35mm und 70mm. Mit dieser Lücke kam ich meistens zu recht, im schlimmsten Fall musste ich jeweils mit 35mm leicht croppen oder macht drei Hochformat Aufnahmen mit 70mm, welche ich danach zu einem Panorama zusammenführte. Falls ich nur ein Objektiv dabei haben wollte, hatte ich noch das Canon EF 24-105mm f/4.0L IS Objektiv der ersten Generation, mit dessen optischer Qualität ich jedoch nie wirklich zu frieden war. So freute mich sehr auf das Tamron 24-70mm Objektiv und auf dessen Leistung gespannt.

Anwendung

In dieser Zeit ist dieses Objektiv zu meinem Allrounder geworden. Gerade in Situationen, bei denen ich wegen des Gewichts nur mit einem Objektiv unterwegs sein möchte, kam das Objektiv oft zum Einsatz. Wie z.B. auf einer Skitour im Dezember, wo nicht die Fotografie im Vordergrund stand, ich jedoch nicht auf meine Spiegelreflex Kamera verzichten wollte (Bild unten). Da ich natürlich in solchen Situationen auch auf das Stativ verzichte, kann zudem der Bildstabilisator sehr nützlich sein. 24-70mm ist am Vollformat einfach ein sehr universell einsetzbarer Brennweitenbereich, mit denen man in vielen Situationen gut zurecht kommt.

24 mm, 1/125 Sek, f/22, ISO 200

Haptik

Das Objektiv fühlt sich sehr hochwertig und gut verarbeitet an. Ausserdem ist mir die Gummidichtung beim Objektivbajonett aufgefallen, welche vor Spritzwasser und Staub schützt. Da meine Objektive fast ausschlisslich draussen zum Einsatz kommen für mich ein wichtiger Punkt. Was auch rasch auffällt, ist das Gewicht. Mit über 900 Gramm ist das Objektiv doch ein rechter Brocken für ein Objektiv in diesem Brennweitenbereich. Den Gewichtsunterschied zu den rund 600 Gramm meines Canon EF 16-35mm f/4.0L IS Objektiv spürt man deutlich. Jedoch ist dieses Gewicht für ein 24-70mm f/2.8 mit Bildstabilisator nicht ungewöhnlich und das Pendant von Sigma ist sogar noch 100 Gramm schwerer. Möchte man leicht unterwegs sein, sollte man sich jedoch schon überlegen, ob man die 2.8er Blende benötigt oder vielleicht mit einem leichteren Canon EF 24-70mm f/4.0L IS besser bedient ist.

Verwendung mit Filter

Ein Nachtteil für meinen Einsatz in der Landschaftsfotografie ist das 82mm grosse Filtergewinde. Die meisten meiner Objektive haben ein 77mm Gewinde und so muss ich hier noch zusätzliche Filter oder Adapter mitnehmen. Das Verwenden des Objektivs mit dem Haida 100mm Pro Filtersystem und dem passenden Polfilter führt ausserdem zu einer Vignette im Weitwinkelbereich. Mit meinem Canon EF 16-35mm f/4.0L IS mit 77mm Filtergewinde habe ich dieses Problem im ganzen Brennweitenbereich nicht. Die Verwendung des Tamron 24-70mm mit dem Haida 100mm Filterhalter und Grauverlauffilter ist jedoch problemlos. Da die Situationen, wo ich Grauverlauffilter und Polfilter kombiniert einsetze, nicht allzu häufig sind, kann ich mit diesem Kompromiss leben.

Bildstabilisator

Da ich in der Landschaftsfotografie zu einem grossen Teil mit Stativ arbeite, bleibt der Bildstabilisator auch oft ausgeschalten. Beim freihändigen Arbeiten mit dem Objektiv schätze ich den Bildstabilisator jedoch sehr. Auf dem folgenden Bild sieht man eine Situation, wo ich in der Dämmerung nach dem Sonnenuntergang den Berg hinunter gewandert bin und zwischen den Wolken den Mond und die schönen Bergkonturen entdeckte. Eigentlich wollte ich, bevor es komplett dunkel war ,wieder unten im Tal sein. Trotzdem wollte ich diese Szene noch rasch festhalten. Dank der 2.8er Blende und dem Bildstabilisator konnte ich hier auch noch bei 1/4 Sekunden Belichtungszeit ein scharfes Bild bei relativ tiefer ISO machen (Bild unten).

51 mm, 1/4 Sek, f/2.8, ISO 400, freihand mit Bildstabilisator

Schärfe

Auch wenn ich die Schärfes dieses Objektives nicht auf Herz und Nieren geprüft haben, bin ich jedoch sehr positiv überrasch davon. Gerade in der Bildmitte kann die Schärfe gefühlsmässig problemlos mit meinem Landschaft Standardobjektiv Canon EF 16-35mm f/4.0L IS mithalten. Gegen den Rand kann man einen kleinen Schärfenverlust feststellen, jedoch nicht weiter schlimm. Die Schärfe ist auf jeden Fall deutlich besser als die meines alten Canon EF 24-105mm f/4.0L IS Objektives, welches ich früher in diesem Bereich eingesetzt habe. Unten habe ich euch ein Bild und zwei 100% Ausschnitte ohne digitale Nachschärfung. Genaue Schärfetests findet ihr sonst einige im Internet. Nach dem digitalen Nachschärfen würde ich das Bild definitiv für einen grossformatigen Print verwenden.

44 mm, 0.8 Sek, f/11, ISO 100

100% Crop vom Bild oben (Bildmitte)

100% Crop vom Bild oben (Bildrand)

Sonnenstern

Ob ein Objektiv einen schönen Sonnenstern zeichnet, ist wohl auch ein individuelles Empfinden. Mit meinem Canon EF 16-35mm f/4.0L IS Objektiv bin ich hier recht verwöhnt, denn dieses ist für seinen sehr sauberen Sonnenstern bekannt. Auch wenn das Tamron wohl nicht ganz mit diesem mithalten kann, finde ich den Sonnenstern ziemlich schön. Aber das muss wohl jeder für sich entscheiden. Hier zwei Bilder mit unterschiedlicher Brennweite

52 mm, 1/20 Sek, f/14, ISO 100

24 mm, 1/20 Sek, f/14, ISO 100

Fazit

Über die Zeit, in der ich das Tamron SP 24-70mm F/2.8 Di VC USD G2 nun einsetzte, konnte ich einen sehr positiven Eindruck davon gewinnen. Glaubt man Labortests im Internet, würde ein Canon EF 24-70mm f/2.8L IS II noch etwas mehr Schärfe liefern. Dieses kostet jedoch auch rund 50% mehr und man verzichtet dazu noch auf den Bildstabilisator. Für einen fairen Preis erhält man ein vielseitig einsetzbares Standardzoom Objektiv. Bei mir wird das Objektiv auf jeden Fall noch oft zum Einsatz kommen.

Weitere Bilder mit dem Objektiv

27 mm, 1/13 Sek, f/14, ISO 100

29 mm, 1/8 Sek, f/14, ISO 100

33 mm, 0.6 Sek, f/11, ISO 100

24 mm, 25 Sek, f/11, ISO 100

 

Tagfalter 2016

Im letzten Semester meines Umweltingenieur Studiums hatte ich die Möglichkeit, mich im Rahmen der Artenkenntnis Module in eine Artengruppe zu spezialisieren. Schnell war für mich klar, dass ich mich in diesem Jahr intensiv mit den Tagfaltern auseinandersetzen möchte. So nutze ich die Chance, mich auch fotografisch intensiv mit dieser Artengruppe zu beschäftigten. Nachfolgend möchte ich euch ein par Hightlights meiner diesjährigen Tagfalter Saison zeigen. Ich freue mich bereits jetzt auf das nächste Jahr mit hoffentlich vielen spannenden Beobachtungen.

Bereits im März konnte ich die ersten Tagfalter beobachten. Zu dieser Jahreszeit sieht man hauptsächlich Tagfalter, welche als ausgewachsene Falter überwintern und teilweise vom Süden zu uns einfliegen. Einer davon ist der Kleine Fuchs (Aglais urticae), einer der häufigen Tagfalter.

Kleiner Fuchs (Aglais urticae)

Die eigentliche Tagfalter Saison begann jedoch erst im Mai. Kurz nach dem Schlüpfen präsentierten sich diese zwei Kronwicken-Dickkopffalter (Erynnis tages) auf einem Knäuelgras.

Kronwicken-Dickkopffalter (Erynnis tages)

Auf der passenden Raupenfutterpflanze präsentierte sich der Rotklee-Bläuling (Polyommatus semiargus).

Rotklee-Bläuling (Polyommatus semiargus)

Innerhalb der Familie der Bläulinge gibt es sehr viele ähnliche Arten, die bei der Bestimmung immer wieder Mühe bereiten können. In meiner Gegend mit Abstand der häufigste ist der Hauhechel-Bläuling (Polyommatus icarus).

Hauhechel-Bläuling (Polyommatus icarus)

Seltener ist da schon der Argus-Bläuling (Plebejus argus). Typisch für diese Art sind die silberblau schimmernden Schuppen innerhalb der schwarzen Punkte am Flügelrand.

Argus-Bläuling (Plebejus argus)

Für mich war es jedoch nicht zwingend möglichst seltene Arten zu finden und zu fotografieren. Viel mehr legte ich Wert auf aussergewöhnliche Lichtstimmungen und ein ansprechender Bildaufbau. Bei diesem Wachtelweizen-Scheckenfalter (Melitaea athalia) hat das Licht besonders gut mitgespielt und die untergehende Sonne zauberte einen Feuerball im Hintergrund.

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Wachtelweizen-Scheckenfalter (Melitaea athalia)

Was mich bei der Fotografie immer wieder fasziniert ist, was das Licht für einen Einfluss auf die Bildwirkung hat. Das nächste Bild zeigt die selber Art wie beim vorherigen Bild. Das andere Licht und die Perspektive führen jedoch zu einer ganz anderen Bildwirkung.

Wachtelweizen-Scheckenfalter (Melitaea athalia)

Eine typische Art der Feuchtwiesen ist der Violette Silberfalter (Brenthis ino). Auch bei diesem Exemplar habe ich mit Perspektive und dem Licht experimentiert.

Violetter Silberfalter (Brenthis ino)

Violetter Silberfalter (Brenthis ino)

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Braunkolbiger Braun-Dickkopffalter (Thymelicus sylvestris)

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Veilchen-Perlmutterfalter (Boloria euphrosyne)

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Distelfalter (Vanessa cardui)

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Baum-Weissling (Aporia crataegi)

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Braunfleckige Perlmutterfalter (Boloria selene)

   
 

Test Haida Filter

Nach dem Test des Lensinghouse Filter Systems konnte ich auch das Haida Filter System testen. Besten Dank an das Fotichaestli für das zur Verfügung stellen der Filter! Mein Kollege Tobias Ryser hat das Haida Filter System auch schon getestet. Sein Bericht könnt ihr hier nachlesen. In folgendem Bericht möchte ich ergänzend dazu meine ersten Eindrücke des Filter Systems schildern und auf den Einsatz des Polfilters im System fokussieren. Der Testbericht ist auf das 100mm Filtersystem ausgerichtet, da ich für mein Canon EF 16-35mm f/4.0L IS Objektiv kein grösseres Filtersystem benötige.

Verarbeitung und Handling

Das ganze System fühlt sich sehr hochwertig an und robust an. Die Filter sind im Gegensatz zu den Lee Filtern aus echtem Glas und nicht aus Kunststoff. Diese sollten so etwas weniger anfällig auf Kratzer sein, was sich aber mit der Zeit zeigen wird. Sofort ist mir die sehr praktische Filtertasche von Haida aufgefallen. Während ich für meine Lee Filter jeweils mehrere kleine Taschen und Behälter dabei haben musste, kann ich meine wichtigsten Filter in die kompakte Haida Tasche für das 100mm Filtersystem verstauen. Diese bietet Platz für den Filterhalter und Adapterring, Polfilter und fünf weitere Grau- oder Grauverlauffilter. Mehr Platz für Filter brauche ich im Normalfall nicht. Neben der Platzersparnis gegenüber mehreren Taschen habe ich so auch gleich alle Filter am selben Ort, sehr praktisch.

Filtertasche_web

Oben: Mehrere Filtertaschen für die Lee Filter, Unten: Haida Filtertasche

Polarisationsfilter

Da ich in der Landschaftsfotografie auch gerne mit einem Polarisationsfilter arbeite, stellt sich bei mir die Frage, wie kombiniere ich diesen im Filtersystem mit den Grau- und Grauverlauffiltern. Hier gibt es von den verschiedenen Herstellern mehrere Lösungen, auf die ich gerne kurz eingehen möchte.

Als allererstes rate ich euch von den quadratischen Einschubfiltern ab. Diese erzielen zwar den gewünschten Effekt und verringern die Reflexionen, aber können im Filterhalter nicht unabhängig vom Grauverlauffilter gedreht werden. So schränkt man sich stark ein und wird sich meistens zwischen dem Polarisationsfilter oder Grauverlauffilter entscheiden müssen. So kann man auch gleich bei einem Steckfilter als Polarisationsfilter bleiben und auf ein Filtersystem verzichten.

Von Lee gibt es ein Adapterring, welcher vor den Filterhalter geschraubt wird und ein Filtergewinde von 105mm hat. Darin wird dann der passende Polarisationsfilter geschraubt. So kann man diesen unabhängig von den Grauverlauffiltern im Filterhalter drehen, was sehr praktisch ist. Jedoch ergeben sich bei diesem System zwei Nachteile: Zum einem ist die Lösung mit dem grossen 105mm Polarisationsfilter recht teuer und zum anderen gibt es im Weitwinkel Bereich eine starke Vignettierung. In Kombination mit meinem Canon 16-35mm f/4.0L IS Objektiv habe ich so bei Brennweiten kleiner als 21mm deutlich abgedunkelte oder sogar schwarze Ecken. Möchte man in diesem Weitwinkelbereich arbeiten, also keine gute Lösung. Wobei es hier mittlerweilen eine etwas dünnere Ausführung des 105mm Polarisationsfilter gibt, die weniger Vignette aufweisen soll.

Lee-Filter-System

Lee Filter System: Hier wird der Polarisationsfilter vor die Grau- und Grauverlauffilter geschraubt.

Vignette Lee

Vignettierung des 105mm Lee Polarisationsfilters bei 16mm Brennweite am Vollformat Sensor

Beim Haida Filtersystem wird der dazu passende Polarisationsfilter gleich in den Adapterring geschraubt und liegt so näher beim Objektiv als die Steckfilter. Das hat den Vorteil, das der Filter kleiner ist und dazu noch weniger vignettiert. Ich konnte hier eine ähnlich starke Vignette feststellen, wie wenn ich meinen Hoya 77mm Schraubfilter direkt ans Objektiv schraube. Als einziger Nachteil des Systems sehe ich, dass zum richtigen Einstellen des Polfilters jeweils der Filterhalter entfernt werden muss. In der Praxis hat mich das bis jetzt jedoch noch nicht gestört, da ich für einen Bildausschnitt normalerweise den Polarisationsfilter einmal richtig einstelle und danach nicht mehr anpassen muss. Nur wenn man vom Hoch- ins Querformat oder umgekehrt wechselt, muss man dran denken den Filterhalter kurz wegzunehmen und den Polarisationsfilter neu einzustellen.
Haida bietet hier meiner Meinung nach eine super Lösung, einen Polarisationsfilter im 100mm Filter System mit anderen Steckfiltern zu kombinieren.

Haida_Filter_2

Aufbau des Haida Filter Systems am Canon 16-35mm f/4.0L IS Objektiv. Der Polarisationsfilter wird direkt in den Adapterring geschraubt.

Der Polarisationsfilter kommt bei mir in der Landschaftsfotografie in verschiedenen Situationen zum Einsatz. Klassischerweise reduziert man mit ihm die Lichtreflexe im Himmel und so wird dieser deutlich blauer. Bei einem starken Weitwinkel Objektiv muss man jedoch mit dem Einsatz aufpassen, da der Effekt über den Himmel unregelmässig  stark wirkt. Beim Beispiel unten mit einer Brennweite von 70mm stellt dies kein Problem dar und der Effekt im Himmel ist deutlich sichtbar. Aber auch in anderen Teilen des Bildes wie auf dem Wasser oder den Blättern der Bäume sieht man den Effekt sehr gut. Die Farben wirken mit dem Polarisationsfilter deutlich kräftiger und das ganze Bild klarer. Die beiden Bilder sind beide gleich und nur sehr dezent in Lightroom entwickelt worden. In der Nachbearbeitung könnte man hier noch mehr herausholen.

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Polfilter_ohne

Polfilter_mit

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Links ohne Polarisationsfilter, Rechts mit Haida Polarisationsfilter
Canon EOS 5D Mark III, EF 70-200mm f/2.8L IS II bei 70mm, f/11, ISO 100, 1.6 Sek

Grauverlauffilter

In der Landschaftsfotografie arbeite ich oft mit einem Grauverlauffilter der Stärke 0.9 und einem soften Übergang. In folgendem Beispiel habe ich den Lee Filter mit dem Haida Filter verglichen. Beim ersten Bild sieht man, dass ohne Grauverlauffilter der Dynamikumfang zu gross ist und Teile des Himmels ausgefressen.

GVF_ohne

Ohne Filter

Um den Himmel abzudunkeln, habe ich mit den beiden Grauverlauffiltern 0.9 Soft gearbeitet. Im Vergleich sieht man, dass der Lee Filter den Himmel etwas stärker abdunkelt als der Haida Filter. Bei grossen Dynamikumfängen könnte dies ein Vorteil für den Lee Filter sein. Beim Lee Filter wird jedoch auch der untere Bereich des Bilds auch abgedunkelt. Hier müsste man wieder etwas heller belichten um ein vergleichbares Bild zu bekommen. In diesem Beispiel reichte der Dynamikumfang des Bildes mit dem Haida Filter aus, dass der Himmel mit etwas Nachbearbeitung genügend Zeichnung aufweist. Der Lee Filter scheint hier im abgedunkelten Bereich einen wärmeren Farbton aufzuweisen als der Haida Filter, welcher natürlicher wirkt.

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GVF_Haida GVF_Lee

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Links: Haida Grauverlauffilter 0.9 Soft, Rechts Lee Grauverlauffilter Soft 0.9

GVF_bearbeitet

Bearbeitetes Bild mit dem Haida Grauverlauffilter 0.9 Soft, Canon EOS 5D Mark III, EF 16-35mm f/4.0L IS bei 35mm, f/13, ISO 100, 1/10 Sek

Fazit

Das Haida Filter System macht für mich einen sehr guten und hochwertigen ersten Eindruck. Gerade das Handling mit dem passenden Polarisationsfilter hat mich sehr angesprochen. Für mich bietet hier Haida ein Filtersystem mit super Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Preise liegen nämlich doch ein Stück unter deren für Lee oder Lensinghouse Filter. Der Grauverlauffilter 0.9 Soft könnte für meinen Geschmack noch etwas stärker abdunkeln. Je nach Situation kann man hier noch zu stärkeren Grauverlauffiltern greifen oder verschiedene Filter kombinieren.

Die Haida Filter können aus der Schweiz beim Fotichaestli bezogen werden.

Test Lensinghouse Filter

Anfangs Jahr hatte ich die Möglichkeit, ein Filterset von Lensinghouse zu testen und mit meinen Lee Filtern zu vergleich. Besten Dank an Isarfoto für diese Möglichkeit! Meine Eindrücke dazu möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten. Ich möchte dabei betonen, dass es sich hier nicht um Labormessungen handelt, sondern um meinen subjektiven Eindruck von den Filtern. Auch konnte ich in dieser Zeit nicht alle Situationen in der Landschaftsfotografie abdecken und es kann sein, dass sich bei den Filtern in anderen Situationen wieder andere Vor- oder Nachteile ergeben.

Die Vergleichsbilder wurden alle mit meiner Canon EOS 5D III und dem EF 16-35mm f/4.0L IS gemacht. Somit habe ich das 100mm Filtersystem getestet.

Lensinghouse

Canon 5D III mit dem EF 16-35mm f/4.0L IS und dem Lensinghouse Filter System.

Handling / Verarbeitung

Der Lensinghouse Filterhalter sowie auch die Filter sind bestens verarbeitet und machen einen sehr soliden Eindruck. Der Filterhalter klemmt gerade so fest auf dem Adapterring, dass er problemlos noch gedreht werden kann, aber doch nicht verrutscht. Genau richtig also. Auch wenn der Lee Filterhalter hier nicht schlecht ist, fühlt es sich doch angenehmer an mit dem Lensinghouse Filterhalter zu arbeiten. Auch die Filter selber machen einen super Eindruck, da sie im Gegensatz zu Lee aus echtem optischen Glas sind. Diese sollten also auch etwas weniger anfällig auf Kratzer sein, was ich jedoch nicht beurteilen kann.

Graufilter 0.9

Möchte ich in der Dämmerung die Belichtungszeit noch etwas verlängern, kommt bei mir öfters ein Graufilter 0.9 zum Einsatz. In der Morgendämmerung habe ich die beidem Filter bei einem Steg am See miteinander verglichen. Als Erstes hier das Referenzbild ohne Graufilter.

LH GV 0.9 soft

Referenzbild: 16mm, f/11, ISO 100, 1.3 Sek, Filter: Lensinghouse Grauverlauffilter 0.9 Soft

Die beiden Vergleichsbilder wurden mit den komplett identischen Einstellungen wie beim Referenzbild aufgenommen. Nur die Belichtungszeit wurde aufgrund des Graufilters von 1.3 auf 10 Sekunden erhöht.

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LH GV 0.9 soft + LH Grau 0.9

LH GV 0.9 soft + Lee Grau 0.9

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Vergleichsbilder: Links: Lensinghouse Graufilter 0.9, Rechts: Lee Graufilter 0.9

Für mich wird hier deutlich, dass der Lee Filter viel näher an den Farben des Referenzbildes ist. Beim Lensinghouse Filter sieht man doch eine Farbverschiebung in den Grünbereich. Auch wenn man dies mit wenigen Klicks in der Nachbearbeitung korrigieren könnte, sehe ich hier einen deutlichen Vorteil des Lee Filters.

Grauverlaufsfilter 0.9 Soft

Für mich mit Abstand der wichtigste Grauverlauffilter in der Landschaftsfotografie hat eine Stärke von 0.9 und einen soften Übergang. Dieser kommt bei mir sehr oft zum Einsatz. An einem wunderschönen Spot konnte ich bei besten Winterbedingungen diese beiden Filter vergleichen.

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LH GV 0.9 Soft, Pol

Lee GV 0.9 Soft, Pol

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Links: Lensinghouse Grauverlauffilter 0.9, Rechts: Lee Grauverlauffilter 0.9

Hier scheint es, dass der Lensinghouse Filter auch die Bereiche im Schatten stärker abdunkelt, als der Lee filter. Diese sollten ja möglichst vom Filter nicht beeinflusst werden. Allgemein scheint der Lee Filter einen stärkeren Effekt auf das Bild zu haben als der Lensinghouse Filter. Das wird auch beim Betrachten des Histogramms deutlich, die Helligkeitswerte beim Lensinghouse Filter sind breiter verteilt als beim Lee Filter. Das bedeutet zwar, dass die Kontraste stärker sind und so das Bild mit dem Lensinghouse Filter für mich auch auf den ersten Blick schöner wirkt. Jedoch möchte man ja mit einem Grauverlauffilter genau erreichen, dass die Kontraste weniger stark sind. Für die weitere Bearbeitung des Bildes würde ich hier als Ausgangsbild das Bild mit dem Lee Filter bevorzugen.

Vergleicht man die beiden Filter vor einem Blatt Papier, wird der Unterschied der Filter deutlich. Der Übergang vom grauen in den neutralen Bereich ist beim Lensinghouse Filter über einen viel grösseren Bereich verteilt. Ausserdem ist der Übergang weiter oben. Möchte ich also einen ähnlichen Effekt erreichen, muss ich den Lensinghouse Filter im Filterhalter einiges weiter nach unten schieben. Liegt der Bereich den man abdunkeln möchte im oberen Bereich des Bildes, mag dies kein Problem sein. Möchte man jedoch zwei drittel oder mehr des Bildes abdunkeln, könnte man hier an die Grenzen stossen. Für mich hat sich gezeigt, dass der Übergang beim Lee Filter in der Praxis mehr besser zu gebrauchen ist als der vom Lensinghouse Filter. Farblich nehmen sich die Filter nichts und sind beide top.

Vergleichsbild_1

Links: Lensinghouse Grauverlauffilter 0.9, Rechts: Lee Grauverlauffilter 0.9

Achja, mein Lee Filter sieht doch schon etwas mitgenommen aus. 😉 Aber die Ecke hat mich bis jetzt noch nicht beeinträchtigt.

Flares

Am selben Spot wie beim Bild vorher habe ich noch die Anfälligkeit auf Flares getestet. Wo der Lensinghouse Filter hier kaum Flares zeigt, ist beim Lee Filter doch etwas festzustellen. Hier zeigt sich wohl die hohe Qualität des Glas-Lensinghouse Filters.

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LH GV 0.9 Soft, Pol

Lee GV 0.9 Soft, Pol

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Links: Lensinghouse Grauverlauffilter 0.9, Rechts: Lee Grauverlauffilter 0.9

Grauverlaufsfilter 0.6 Hard

Ein Grauverlauffilter mit hartem Übergang nutze ich nicht so oft. Es gibt aber doch Situationen, wo diese sehr nützlich sein können, dann nutze ich im Normalfall eine Stärke von 0.6. Im Gegensatz zum Grauverlauffilter 0.9 Soft konnte ich hier keinen Unterschied zwischen dem Lee und Lensinghouse Filter feststellen. Sowohl der Übergang wie auch die optische Qualität scheinen hier recht identisch zu sein. Daher an dieser Stelle auch keine Vergleichsbilder.

Polfilter

Mir stellt sich immer wieder die Frage, wie ich bei einem Filtersystem die viereckigen Grau- und Grauverlauffilter mit einem Polfilter kombiniere. Von Lee gibt es die Möglichkeit, vorne auf den Filterhalter einen 105mm Adapterring mit dem passenden Filter zu befestigen. Eine sehr bequeme und gute Lösung, jedoch mit einem Hacken. Im starken Weitwinkelbereich unter 20mm am Vollformat hat man hier sehr starke Vignettierungen. Daher bin ich schon länger auf einen normalen 77mm Polfilter mit dem Badapter von der Firma 3D printed ideas umgestiegen. So wird der Adapterring nicht am Filtergewinde befestigt, sondern am Gewinde der Gegenlichtblende. Eine sehr raffinierte und sinnvolle Lösung, jedoch sehe an der Verarbeitung des Badapters noch Verbesserungspotenzial, da er aus einem 3D Printer kommt.

Lensinghouse hat mir zum Testen noch einen quadratischen Zirkular-Polarisationsfilter mitgeschickt. Meiner Meinung nach ist diese Lösung jedoch in der Praxis kaum zu gebrauchen. Die Kombination von Grauverlauffilter und Polfilter ist fast nicht möglich, da man im normafall diese unabhängig voneinander drehen möchte. Beim Lensinghouse Polarisationsfilter wird die maximale Reduktion der Reflexionen bei einer Stellung von 45° erreicht. Solange man nur den Polfilter einsetzte gar kein Problem, würde man aber in dieser Position noch einen Grauverlauffilter einsetzen, würde dieser das in einer der Ecken am stärksten abdunkeln. Das ist wohl in den wenigsten Situationen sinnvoll. Mit dem Lensinghouse 100mm Filtersystem kann man also einen Polarisationsfilter kaum sinnvoll mit einem Grauverlaufauffilter kombinieren. Hier sehe ich noch ein Verbesserungspotenzial. Auch Haida scheint hier eine sehr gute und zum Badapter ähnliche Lösung zu bieten, die ich hoffentlich schon bald testen kann.

Fazit

Als Fazit kann man sagen, dass ich vom Lensinghouse Filter doch etwas mehr erwartet habe. Der doch happige Aufpreis zum Lee Filter merkt man zwar in der Verarbeitung und im Material. Aber optisch machte der Lee Filter eine genau so gute Falle. Für mich ausschlaggebend ist ist der Übergang vom grauen in den neutralen Bereich der beiden Grauverlauffilter 0.9 Soft. Hier komme ich mit dem Lee Filter einfach besser klar als mit dem Lensinghouse.

Ich hoffe, in nächster Zeit noch ein weiteres Filtersystem testen zu können. Denn von Haida habe ich schon viel Gutes gehört und ich möchte mir gerne selber einen Eindruck davon machen.

Eine Schlüsselblume im Licht

In diesem Blogeintrag möchte ich euch zeigen, welchen Einfluss das Licht auf ein Bild haben kann. Wie bereits im letzten Blogeintrag geschrieben, habe ich in den letzten Wochen oft Frühblüher fotografiert und lag meinen Fokus bei der Wahl des Standortes darauf, dass ich möglichst lange am Abend oder früh am Morgen Licht habe. Einen geeigneten Standort mit Schlüsselblumen fand ich in der Nähe meines Wohnortes. An einem frühlingshaften Abend habe ich dort die schönste Schlüsselblume ausgesucht und diese in unterschiedlichem Licht fotografiert. Die Sonne ging an diesem Abend um 18:40 über dem Horizont unter. Ein kleiner Wald und eine Hügelkette verhinderten, dass ich an diesem Standort bis zur letzten Minute direktes Licht hatte.

Um 18:02 haben die letzten Sonnenstrahlen die Blume im Gegenlicht erhellt. Das direkte Gegenlicht hüllt die Blume und ihre Umgebung in einen unwirklich orangenfarbenen Farbton.

Um 18:15 hat die Blume dann kein direktes Sonnenlicht mehr. Trotzdem erhellt das indirekte Licht die Härchen der kleinen Blume. Und durch die helle Farbe der Blume hebt sich diese deutlich vom Hintergrund ab. Der Hintergrund ist ein Gemisch aus dem rötlichen Abendhimmel und einigen Gebüschen.

Um 18:24 wird das Licht dann immer weicher und die Kontraste weniger.

Ich hoffe, euch so einen kleinen Eindruck zu geben, wie schnell das Licht sich verändern kann und was dies für einen Einfluss auf das Bild hat.

Noch für die Technikfreaks: Die Bilder sind alle mit einem 400mm f/2.8 Objektiv an einer Vollformatkamera entstanden, teilweise etwas abgeblendet, um die Schärfentiefe zu vergrössern. Die nachträgliche Bildbearbeitung im Nachhinein beschränkt sich bei allen Bildern auf ein Minimum, also nur die normale RAW-Entwicklung in Lightroom.

Frühblüher

Auch in diesem Jahr habe ich in meiner nahen Umgebung nach Frühblüher gesucht. Bei meiner Recherche habe ich mich jeweils darauf fokusiert, einen Platz zu finden der schönes Morgen- oder Abendlicht hat.

Zu den allerersten Frühblühern gehört das Schneeglöckchen.

Ähnlich sieht das Märzglöckchen aus. Diese Blume konnte ich in in diesem Jahr zum ersten Mal fotografieren.

Eine etwas unbekanntere Frühblüher Art ist der Hohle Lerchensporn. Mit etwas Glück habe ich einen schönen Standort mit dieser Pflanze in der Nähe meines Wohnortes gefunden.

Seeadler

Seeadler haben mich schon als kleines Kind fasziniert. Daher kam gegen Ende meines Norwegen Aufenthaltes immer mehr der Wunsch auf, diese majestätischen Tiere in freier Wildbahn zu erleben und zu fotografieren. Viele fragen sich wohl beim Betrachten der Bilder, wie man dies denn nun anstellt. Man hat natürlich die Möglichkeit dies auf eigene Faust zu tun und einiges an Zeit zu investieren, um die Tiere zu beobachten, ihr Bewegungstmuster kennen zu lernen, um sie danach zu fotografieren. Das ist grundsätzlich auch meine bevorzugte Vorgehensweise bei der Tierfotografie, da man so sehr viel über die Tiere lernt. Je nach Tierart kann dies aber auch mal mehrere Jahre Zeit in Anspruch nehmen. Wenn man diese Zeit nicht investieren möchte oder kann, bleibt einem meistens nicht viel anderes übrig als sich einem lokalen Guide anzuschliessen, der diese Arbeit bereits über lange Zeit gemacht hat. Genau das habe ich bei den Seeadlern ausnahmsweise getan.

Begleitet von Möwen sind wir mit dem Boot zu den Seeadlern losgezogen. Auch wenn es schon fast Mittag war, kommt die Sonne zu dieser Jahreszeit nur sehr kurz über den Horizont.

Bei diesem Licht war die Actionfotografie mit kurzen Verschlusszeiten eine echte Herausforderung. Solange noch kaum Licht vorhanden war, versuchte ich mit längeren Verschlusszeiten scharfe Bilder zu machen.

Die tiefe Sonne zauberte wünderschöne Lichtreflektionen aufs Wasser.

Seeadler mit Beute im Gegenlicht.

Als die Sonne dann doch für eine kurze Zeit die Landschafft erhellte konnte ich mich endlich den klassischen Actionbildern widmen.

Ein genialer Tag bei den Seeadlern!

Lofoten Teil 3

In meinem letzten Blogeintrag von der Reise zu den Lofoten möchte ich gar nicht allzu viele Worte verlieren, sondern Bilder sprechen lassen. Auch am letzten Tag auf den Lofoten konnte ich während dem besten Licht mehrere Spots besuchen. Es ist einfach grossartig, wenn man nicht nur ein kleines Zeitfenster mit schönem Licht hat, sondern mehrere Stunden.

Wunderbare Steinformationen als Vordergrund in Grimsøya.

Blaue Stunde bei Rørvika.

Und zu guter Letzt darf das Nordlicht natürlich nicht fehlen. Zwar nicht mehr auf den Lofoten, sondern auf den Vesterålen konnte ich folgende Nordlicht Bilder machen. Auch wenn wir das Nordlicht schon mehrmals auf unserer Reise miterleben durften, war es nie so stark wie hier. Einfach eine geniale letzte Nacht im hohen Norden.

Lofoten Teil 2

Nach unserer erster Nacht auf den Lofoten ging es weiter um bei Dämmerungslicht, die Sonne kommt ja zu dieser Zeit auf den Lofoten nicht über den Horizont, verschiedene Orte zu besichtigen und zu fotografieren. Schnell verschlechterte sich die Wetterlage, was zu einer düsteren Stimmung führte. In einem ruhigen See spiegelte sich eine Berggruppe.

Angekommen in Nusfjord herrschte eine unheimliche Stimmung. Kaum eine Spur im Schnee der frisch verschneiten Ortschaft, aber trotzdem knackte und knirschte es immer wieder aus irgendeiner Ecke. Als es dann auch noch anfing stark zu schneien war die gruselige Stimmung perfekt. Es wär wohl der perfekte Austragungsort für einen Horrorfilm gewesen.

Als nächstes stand ein weiterer Strand auf dem Plan: Utakleiv. Was soll man zu dem Ort noch gross sagen, auch dieser Strand ist wieder sehr eindrücklich und bietet unzählige Fotomöglichkeiten.