Limikolen auf dem Durchzug

Auch wenn das Hochwasser in diesem Jahr einige Schäden an der Natur angerichtet hat, hat dies immer auch eine gute Seite. Während dem Hochwasser hat die „Jona“ einiges an Material mitgetragen und das bereits vorhandene Delta der Jona im Obersee wurde dadurch noch etwas grösser. Die Stein- und Sandflächen locken während der Zugzeit immer wieder Vögel an, welche man sonst nicht zu Gesicht bekommt. Hauptsächlich kann man dort Limikolen, oder auch Watvögel genannt, beobachten. Vor allem wenn das Wetter nicht allzu schön ist, können auf relativ kleinem Raum viele Limikolenarten beobachtet werden. In der letzten Augustwoche wurden insgesamt 16 verschiedene Arten beobachtet. Es gibt in der Schweiz wohl nur wenig Orte, wo dies auf so kleinem Raum möglich ist.

Leider ist das Fotografieren dort aber ziemlich schwierig. Die Kiesbank, auf der sich die meisten Vögel aufhalten, ist weit vom Ufer entfernt und sollte nicht betreten werden. Um nahe an die Tiere zu kommen, braucht es einiges an Geduld und auch Glück. An einem schönen Tag tummeln sich dort Badegäste, Fischer, Kanuten und viele andere, das beunruhigt die Vögel und sie verlassen das Gelände oft. An einem regnerischen Tag hatte ich jedoch Glück und war lange alleine dort. Die Vögel haben sich dann teilweise auf den nahen Kiesbänken aufgehalten und es ergaben sich einige schöne Fotogelegenheiten.

Am Nächsten ist mir ein Alpenstrandläufer vor die Linse gelaufen. Ich hatte das Gefühl, er würde mir gleich in die Gegenlichtblende laufen. So konnte ich eine Porträtaufnahme des Vogels machen.

Auch wenn das Fotografieren im Regen alles andere als angenehm ist, können dabei schöne Gelegenheiten entstehen.

Der bei uns häufigste Watvogel ist der Flussuferläufer. Oftmals kündigt sich der ruffreudige Vogel bereits von Weitem an.

Etwas seltener sind die Sichelstrandläufer, sie waren zum Teil in Gruppen von zehn Exemplaren anzutreffen und auch ziemlich zutraulich.

Die Zugzeit ist zum Glück noch nicht vorbei und ich hoffe noch die eine oder andere Art vor die Linse zu bekommen.