Category Archives: Fotografie in der Schweiz

Bilder die in der Schweiz aufgenommen wurden

Vollmond-Nacht

Bei Vollmond habe ich eine Nacht auf dem Chäserrugg verbracht. Im Gegensatz zu den früheren Ausflügen war die Fahrt nach oben mit der Seilbahn ein Luxus, ich musste von der Station nur rund 15 Minuten laufen, bis ich mein Zelt aufschlagen konnte.

Die ersten Stunden oben musste ich noch in dickem Nebel verbringen, doch ich war immer zuversichtlich, dass der Nebel irgendwann aufreisst und so war es auch. Kurz vor Sonnenuntergang verzog sich der Nebel und ich hatte freie Sicht auf den Walensee und die Churfirsten. Die letzten Restwolken tauchten die Churfirsten in ein spektakuläres Licht.

Leider hatte es aber Richtung Ost doch noch eine grosse Wolkenwand, sodass ich keine Bilder vom geplanten Mondaufgang machen konnte. Kurz bevor ich mich hinlegte, hat sich der Mond dann doch noch das erste mal gezeigt und erhellte die Nacht.

Am Morgen hatte ich dann mehr Glück. Es hatte kaum mehr Wolken und der Vollmond blendete mich, als ich aus dem Zelt stieg. Perfekt glühte der Glarner Rautispitz im ersten Morgenlicht.

Langsam aber sicher macht sich auch Herbststimmung breit, im Tal hatte es überall noch Nebelfetzen, welche sich langsam aber sicher auflösten. Solange die Sonne noch tief stand, gab dies ein sehr schönes Lichtspiel.

Spitzmeilen-Hütte

Die Nacht vom Sonntag auf den Montag verbrachte ich in der Spitzmeilen-Hütte. Die erst 6-jährige Hütte bietet eine komfortable Unterkunft mit allem, was man braucht, kein Vergleich zum Zelt. Gleich neben der Hütte befindet sich ein kleiner Bergbach, der sich durch das rote Gestein gefressen hat. Der Bach ist sehr fotogen und ich konnte mich am Abend dort austoben, auch wenn das Abendrot ausblieb. Im Hintergrund befindet sich der „Spitzmeilen“.

Die Spitzmeilen-Hütte zur blauen Stunde

Zum Sonnenuntergang habe ich dann ein Gebiet mit vielen kleinen Seen aufgesucht, in welchen sich der Magerrain spiegelte.

Die ersten Sonnenstrahlen erreichen hier den Magerrain.

10 Minuten später sah das Licht schon wieder ganz anders aus.

Alpenflora

Da die Säugetiere, welche ich eigentlich fotografieren wollte, sich die ganze Zeit in unwegsamen Gelände aufgehalten haben, habe ich viele Blumen fotografiert. Vor allem die Alpen-Variante der Küchenschelle hat es mir besonders angetan. Ich kam in diesem Jahr leider nicht dazu die „Gewöhnliche Küchenschelle“ zu fotografieren und es freute mich darum sehr, dass ich in den Alpen noch blühende Alpen-Küchenschelle finden konnte.

Im ersten Morgenlicht entfaltet die Blume ihre ganze Schönheit

Aber auch bereits verblühte Blumen haben ihren Reiz

Ausserdem konnte ich eine Unterart der Alpen-Küchenschelle finden: die „Gelbe Alpen-Küchenschelle“

Der „Bewimperter Mannsschild“ im Gegenlicht

Und eine Margerite vor einem tiefen Abgrund (Wo dann übrigens die Gämsen waren…)

Guraletschsee

„Spätestens am Abend in der ganzen Schweiz schönes Wetter“, das war die Vorhersage für den Donnerstag 4. Juli 2013. Also beschloss ich, eine Nacht beim Guraletschsee im Valsertal zu verbringen. Vom Zervreilasee aus wanderte ich zum Bergsee auf rund 2400 m.ü.M. Dort angekommen war es noch bewölkt, aber das Wetter sollte ja besser werden. Nachdem ich mein Zelt aufgeschlagen hatte, erkundete ich die Gegend um den See und zu meiner Verwunderung verschlechterte sich die Wetterlage immer mehr, die Wolken wurden immer dicker und langsam zog auch Hochnebel auf. Aus den erhofften Sonnenuntergangsbilder wurde dann leider nichts, trotzdem konnte ich das ein oder andere Bild machen.

Ich hoffte dann natürlich, dass sich am Morgen der Nebel verzogen hat, aber als um 5:00 mein Wecker läutete, war der Nebel noch dicker als am Abend und ich beschloss, noch etwas liegen zu bleiben.

Panorama des Guraletschsees

Die Hochebene hinter dem See

Felsformationen beim Bergbach

Wasserfall unterhalb des Guraletschsee

Ein kleiner Bergsee oberhalb des Guralteschsees zur blauen Stunde

Der Zeltplatz zur blauen Stunde

Bärlauch Blüte

Auf meiner Liste in diesem Jahr stand die Bärlauch Blüte. Ich wollte den Teppich voller Bärlauch festhalten und bin so schnell auf den Sihlwald gestossen. Im naturbelassenen Wald findet man grosse Flächen, die mit Bärlauch bedeckt sind. Anfangs April ging ich also in den Sihlwald um die Gegend zu erkunden und potenzielle Fotoplätze auszumachen. Der Waldboden war teils schon mit Bärlauch bedeckt, jedoch zu dieser Zeit noch keine Spuren von den Blüten.

Anfang Mai habe ich auf der Durchfahrt nochmals im Wald vorbei geschaut und war erstaunt, dass noch keine einzige Blüte blüht. Der Grund wird wohl am kalten Wetter liegen. Vor einer Woche war schlechtes Wetter angesagt, was für die Waldfotografie gut ist, und ich bin wieder in den Sihlwald aufgebrochen. An einigen Standorten haben die Blüten erst gerade angefangen zu blühen, ich fand jedoch auch Flächen in voller Blüte.

Um eine etwas verträume Stimmung zu schaffen habe ich auch mit Doppelbelichtungen experimentiert.

Trotz der schlechten Wettervorhersage zeigte sich dann plötzlich die harte Mittagssonne und machte das Fotografieren von Landschaften im Wald unmöglich. Ich machte also noch Aufnahmen der Blumen im Spotlight und machte mich dann wieder auf dem Heimweg.

 

Steingeissen am Creux du Van

Nach den Schachbrettblumen führte mich mein Ausflug zum Creux du Van. Dort wollte ich hauptsächlich Landschaftsaufnahmen machen, ich wusste jedoch auch, dass man dort Steinböcke und Gämse antreffen kann. Letztere konnte ich leider nur von Weitem beobachten. Beim Auskundschaften der Location erfuhr ich, wo sich die Steinböcke am Abend aufhalten sollen. Nach dem Nachtessen ging ich dann also an den Ostteil des Creux du Van und wie mir mitgeteilt wurde, befand sich dort wirklich ein Rudel Steingeissen mit einem Jungen. Ich merkte schnell das die Tiere sehr an Menschen gewöhnt sind und konnte mich problemlos bis auf weniger Meter nähern, wie man auf diesem Making of sieht. Ein 70-200er Objektiv hat hier problemlos ausgereicht.

Ich beobachtete die Tiere noch eine Zeit lang, wie sie auf der Wiese ästen, immer wieder stellten sie sich auch fotogen vor den Creux du Van.

Zwischendurch zeigte sich auch mal wieder die Sonne und ich konnte noch die ein oder andere Gegenlichtaufnahme machen.

Auch wenn der Sonnenuntergang nicht allzu spektakulär war, konnte ich doch noch die ein odere andere schöne Aufnahme machen.

Weil die Tiere so zutraulich waren, hab ich mich entscheiden, Weitwinkelaufnahme von den Tieren mit dem Creux du Van zu machen. Hier legte sich die Mutter mit ihrem Jungen wenige Meter vor mir in Pose.

Schachbrettblumen

Mein kurzer Ausflug in die Westschweiz führte mich zuerst zu einer seltenen Blume. Ich wusste zwar genau, wo ich die Blume finde, jedoch war ich mir nicht sicher, ob die Blume überhaupt noch blüht. Da die Natur dieses Jahr jedoch sowieso einige Wochen hinter her hinkt, hatte ich Glück und fand eine volle Wiese mit blühenden Schachbrettblumen. Es ist unglaublich, wie viele von diesen seltenen Blumen man in diesem Gebiet findet.

Zu meinem Glück war es den ganzen Tag lang bewölkt und erst am Abend zeigte sich die Sonne, so war die Blumenwiese noch voller Tropfen.

Nach dem Sonnenuntergang in Gegenlicht präsentiert sich die schöne Silhouette der Blume.

Zwei Detailaufnahmen dürfen natürlich auch nicht fehlen.

Frühblüher

In den letzten Wochen war ich einige Male unterwegs um die ersten Blumen in diesem Jahr zu fotografieren. Besonders angetan haben es mir die Schlüsselblümchen und ich war begeistert, wie man mit verschiedenen Lichtsituationen von der gleichen Pflanze so viele verschiedene Bilder machen kann.

Zuerst jedoch zwei Bilder von den allerersten Blumen, den Schneeglöckchen:

Am meisten findet man bei uns die kleinen unauffälligen Buschwindröschen:

Nun jedoch zu meinen Favoriten, den Schlüsselblümchen:

In Wiese fand ich eine einzelne Pflanze:

Im Halbschatten präsentiert sich diese Blume:

Hier hat sich sogar noch eine Biene dazugesellt:

Und noch eine Gegenlichtaufnahme im letzten Abendlicht:

Eisdetails

Es ist immer wieder faszinierend zu sehen, was für Formen aus Wasser entstehen können. Auch wenn der Winter dieses Jahr nicht ganz so kalt ist wie der Letzte, findet man, wenn man ein wenig in die Höhe geht, spannende Eisformationen.

Aber auch wenn die Formen noch so schön aussehen, ist es manchmal gar nicht so einfach, ein spannendes Bild daraus zu machen. Ich verbringe dann also sehr viel Zeit damit, eine wirklich spannende Form zu finden und diese dann in einem spannenden Bildaufbau zu bringen.

Vielleicht noch kurz etwas zu der Technik: Mit einem 70-200er Objektiv ist man super flexibel und der Abbildungsmassstab reicht auch meistens aus. Man sollte aber keine Angst vor Beugungsunschärfe haben, oftmals muss ordentlich abgeblendet werden, damit auch alles scharf ist. Ausserdem hab ich fast immer einen Polarisationsfilter auf dem Objektiv drauf.

So, nun aber zu den Bildern.

Eine kleine Eisscholle treibt auf einem Bach und bildet mit etwas Schaum einen Strudel.

Am Rand eines fast zugefrorenen Baches findet man spannende Formen.

Am Seerand findet man viele Stellen, die nicht von Schnee bedeckt sind, da das Wasser dort auch immer in Bewegung ist, bilden sich wunderbare Formen.

Manchmal kann man den Polarisationsfilter auch mal „falsch“ einsetzen, hier wurden die Reflexionen verstärkt, damit man die Konturen besser sieht.

Risse in einem Teich sehen so aus, als hätten dort Blitze eingeschlagen.

Gämse in den Alpen

Im Sommer wollte ich wild lebende Gämsen fotografieren. Es war das erste Mal, dass ich gezielt losgezogen bin, um ein spezielles Tier zu fotografieren. Viele super Bilder habe ich schon von Leuten wie Bruno d’Amicis oder Radomir Jakubowski gesehen, also hab ich mich auch daran versucht. Das die Bilder nicht ein solches Level erreichen ist mir klar, aber ich hab versucht, das Beste daraus zu machen.

Als Erstes muss man die scheuen Tiere natürlich finden und ihre Gewohnheiten und ihren Tagesrhythmus rausfinden. Ich hatte dafür schon ein paar gute Informationen, und somit habe ich auch schon beim ersten Mal die Gämsen gesichtet. Brauchbare Bilder sind dabei zwar noch nicht entstanden, aber ich wusste schon einmal, dass ich auf dem richtigen Weg bin.

Bei den folgenden Besuchen bei den Gämsen habe ich mich immer mehr mit ihnen angefreundet und ich kam somit immer näher an sie ran. Aber auch ein Bild von weiter weg kann seinen Reiz haben, indem das natürliche Umfeld des Tieres mit ins Bild eingezogen wird. Im Gebiet wo ich die Gämsen fotografiert habe, leben sie auf der Höhe der Waldgrenze.

Gämse auf einer Waldlichtung

Am Tag sind sie jedoch meistens im Wald anzutreffen, so wie dieses Jungtier.

Gämse im Wald

Meistens kommen sie erst gegen Abend aus dem Wald, um auf den Wiesen zu fressen.

Gämse in den Alpen

Wie man schon bei den letzten Bildern gesehen hat, war das Licht meistens nicht so spannend, es war fast immer bewölkt. Der Vorteil dabei ist, dass das Licht nicht hart ist, aber leider entstehen dann auch keine schönen Lichtstimmungen zum Sonnenuntergang. Oftmals war es sogar ziemlich neblig, sodass man die Gämsen nur sehr schwer finden konnte.

Gämse im Nebel