Category Archives: Fotografie in der Schweiz

Bilder die in der Schweiz aufgenommen wurden

Tagfalter 2016

Im letzten Semester meines Umweltingenieur Studiums hatte ich die Möglichkeit, mich im Rahmen der Artenkenntnis Module in eine Artengruppe zu spezialisieren. Schnell war für mich klar, dass ich mich in diesem Jahr intensiv mit den Tagfaltern auseinandersetzen möchte. So nutze ich die Chance, mich auch fotografisch intensiv mit dieser Artengruppe zu beschäftigten. Nachfolgend möchte ich euch ein par Hightlights meiner diesjährigen Tagfalter Saison zeigen. Ich freue mich bereits jetzt auf das nächste Jahr mit hoffentlich vielen spannenden Beobachtungen.

Bereits im März konnte ich die ersten Tagfalter beobachten. Zu dieser Jahreszeit sieht man hauptsächlich Tagfalter, welche als ausgewachsene Falter überwintern und teilweise vom Süden zu uns einfliegen. Einer davon ist der Kleine Fuchs (Aglais urticae), einer der häufigen Tagfalter.

Kleiner Fuchs (Aglais urticae)

Die eigentliche Tagfalter Saison begann jedoch erst im Mai. Kurz nach dem Schlüpfen präsentierten sich diese zwei Kronwicken-Dickkopffalter (Erynnis tages) auf einem Knäuelgras.

Kronwicken-Dickkopffalter (Erynnis tages)

Auf der passenden Raupenfutterpflanze präsentierte sich der Rotklee-Bläuling (Polyommatus semiargus).

Rotklee-Bläuling (Polyommatus semiargus)

Innerhalb der Familie der Bläulinge gibt es sehr viele ähnliche Arten, die bei der Bestimmung immer wieder Mühe bereiten können. In meiner Gegend mit Abstand der häufigste ist der Hauhechel-Bläuling (Polyommatus icarus).

Hauhechel-Bläuling (Polyommatus icarus)

Seltener ist da schon der Argus-Bläuling (Plebejus argus). Typisch für diese Art sind die silberblau schimmernden Schuppen innerhalb der schwarzen Punkte am Flügelrand.

Argus-Bläuling (Plebejus argus)

Für mich war es jedoch nicht zwingend möglichst seltene Arten zu finden und zu fotografieren. Viel mehr legte ich Wert auf aussergewöhnliche Lichtstimmungen und ein ansprechender Bildaufbau. Bei diesem Wachtelweizen-Scheckenfalter (Melitaea athalia) hat das Licht besonders gut mitgespielt und die untergehende Sonne zauberte einen Feuerball im Hintergrund.

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Wachtelweizen-Scheckenfalter (Melitaea athalia)

Was mich bei der Fotografie immer wieder fasziniert ist, was das Licht für einen Einfluss auf die Bildwirkung hat. Das nächste Bild zeigt die selber Art wie beim vorherigen Bild. Das andere Licht und die Perspektive führen jedoch zu einer ganz anderen Bildwirkung.

Wachtelweizen-Scheckenfalter (Melitaea athalia)

Eine typische Art der Feuchtwiesen ist der Violette Silberfalter (Brenthis ino). Auch bei diesem Exemplar habe ich mit Perspektive und dem Licht experimentiert.

Violetter Silberfalter (Brenthis ino)

Violetter Silberfalter (Brenthis ino)

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Braunkolbiger Braun-Dickkopffalter (Thymelicus sylvestris)

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Veilchen-Perlmutterfalter (Boloria euphrosyne)

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Distelfalter (Vanessa cardui)

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Baum-Weissling (Aporia crataegi)

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Braunfleckige Perlmutterfalter (Boloria selene)

   
 

Eine Schlüsselblume im Licht

In diesem Blogeintrag möchte ich euch zeigen, welchen Einfluss das Licht auf ein Bild haben kann. Wie bereits im letzten Blogeintrag geschrieben, habe ich in den letzten Wochen oft Frühblüher fotografiert und lag meinen Fokus bei der Wahl des Standortes darauf, dass ich möglichst lange am Abend oder früh am Morgen Licht habe. Einen geeigneten Standort mit Schlüsselblumen fand ich in der Nähe meines Wohnortes. An einem frühlingshaften Abend habe ich dort die schönste Schlüsselblume ausgesucht und diese in unterschiedlichem Licht fotografiert. Die Sonne ging an diesem Abend um 18:40 über dem Horizont unter. Ein kleiner Wald und eine Hügelkette verhinderten, dass ich an diesem Standort bis zur letzten Minute direktes Licht hatte.

Um 18:02 haben die letzten Sonnenstrahlen die Blume im Gegenlicht erhellt. Das direkte Gegenlicht hüllt die Blume und ihre Umgebung in einen unwirklich orangenfarbenen Farbton.

Um 18:15 hat die Blume dann kein direktes Sonnenlicht mehr. Trotzdem erhellt das indirekte Licht die Härchen der kleinen Blume. Und durch die helle Farbe der Blume hebt sich diese deutlich vom Hintergrund ab. Der Hintergrund ist ein Gemisch aus dem rötlichen Abendhimmel und einigen Gebüschen.

Um 18:24 wird das Licht dann immer weicher und die Kontraste weniger.

Ich hoffe, euch so einen kleinen Eindruck zu geben, wie schnell das Licht sich verändern kann und was dies für einen Einfluss auf das Bild hat.

Noch für die Technikfreaks: Die Bilder sind alle mit einem 400mm f/2.8 Objektiv an einer Vollformatkamera entstanden, teilweise etwas abgeblendet, um die Schärfentiefe zu vergrössern. Die nachträgliche Bildbearbeitung im Nachhinein beschränkt sich bei allen Bildern auf ein Minimum, also nur die normale RAW-Entwicklung in Lightroom.

Frühblüher

Auch in diesem Jahr habe ich in meiner nahen Umgebung nach Frühblüher gesucht. Bei meiner Recherche habe ich mich jeweils darauf fokusiert, einen Platz zu finden der schönes Morgen- oder Abendlicht hat.

Zu den allerersten Frühblühern gehört das Schneeglöckchen.

Ähnlich sieht das Märzglöckchen aus. Diese Blume konnte ich in in diesem Jahr zum ersten Mal fotografieren.

Eine etwas unbekanntere Frühblüher Art ist der Hohle Lerchensporn. Mit etwas Glück habe ich einen schönen Standort mit dieser Pflanze in der Nähe meines Wohnortes gefunden.

Eine Blume – Verschiedene Ansichten

Jedes Mal, wenn man sich entscheidet, ein Motiv zu fotografieren steht man vor verschiedenen Entscheidungen. Mit welchem Objektiv fotografiere ich ein Motiv? Wie sollte das Licht sein? Von welcher Position aus fotografiere ich?

Auch ich stelle mir immer wieder diese Fragen und probiere oft neue Ansichten aus. So auch an einem Morgen, an dem ich das Rote Waldvögelein in unserem Wald fotografieren wollte. Ich fand recht schnell eine Blume, die schön freigestellt war. Über längere Zeit habe ich mich mit dieser Pflanze befasst und verschiedene Umsetzungen ausprobiert, die ich euch hier zeigen möchte.

Mit einer langen Brennweite kann man die Blume perfekt freistellen. Zu diesem Zeitpunkt war noch kaum Licht im Wald vorhanden.

Dieses Bild enstand, als die Sonne bereits etwas höher stand mit einem 100mm Makro Objektiv. Die Blume ist zwar immer noch im Schatten, der Hintergrund jedoch bereits in der Sonne.

Beim ersten Sonnenlicht im Wald kann man mit Gegenlichtaufnahmen experimentieren. Leider nicht genau dieselbe Blume wie auf den anderen Bildern.

Hier wird die Blume wird im Gegenlicht von der Sonne angestrahlt und durch gezieltes Unterbelichten entsteht eine düstere Waldstimmung. Diese Bild gefällt mir schlussendlich von all den Möglichkeiten am besten.

Grosse Brachvögel

Ganzjährig können im Gebiet des oberen Zürichsees grosse Brachvögel beobachtet werden. Im Winter steigt die Zahl der Vögel nochmals stark an, da noch die Wintergäste aus dem Norden dazu kommen. Zu Spitzenzeiten kann man auch mal über 300 Exemplare beobachten. Die Vögel übernachten jeweils auf dem Kiesdelta der Jona im Stampf und verteilen sich am Tag auf die nahegelegenen Wiesen in der Umgebung. Während die Vögel am Abend jeweils relativ ruhig einfliegen, sind sie am Morgen umso lautstärker.

Grosse Brachvögel au frühen Morgen auf dem Kiesdelta der Jona

Im Flug zu den Wiesen in der näheren Umgebung

Auf der Nahrungssuche

Als Raritäten haben in diesem Winter noch eine Pfuhl- und Uferschnepfe mit den Grossen Brachvögel überwintert

Nahegelegene Seen im Winter

In diesem Winter gab es in meiner näheren Umgebung nur wenig Schnee. So war die Landschaft nicht schön verschneit und für kurze Morgen- oder Abendausflüge boten sich am ehesten die nahegelegenen Seen an. Wichtig war mir jeweils, die sonst nicht so interessante Landschaft, im perfekten Licht zu fotografieren.Manchmal hatte ich grosses Glück mit den Lichtstimmungen.

Der obere Zürichsee, beinahe vor meiner Haustüre

Der obere Zürichsee in Schmerikon

Ein Fischersteg am Pfäffikersee

Und auch den Greifensee habe ich besucht

Bartgeier

Schon im letzten Jahr wollte ich die Bartgeier besuchen, aber leider hat es nie geklappt. Um so mehr freute ich mich auf den Besuch der eindrücklichen Tiere, auch wenn das Wetter unsicher war. Ich hatte mit einem Fotokollegen dafür zwei Tage eingeplant, an denen wir hauptsächlich Bartgeier, aber auch andere Bergvögel fotografieren wollten.

Am ersten Tag war es bewölk, schneite und von den Bartgeiern keine Spur. Zum Glück war jedoch die ganze Zeit ein zutraulicher Schneesperling unterwegs, mit dem wir uns ausführlich beschäftigen konnten. Das Wetter für den zweiten Tag sollte gut werden, nur der starke Föhnsturm machte uns etwas sorgen. Zum Glück war dieser nur halb so stark wie angesagt und wir hatten beinahe perfekte Bedingungen für die Bartgeier.

Mit einem guten Auge kann man die Bartgeier bereits weit unten im Tal entdecken.

Vor einer Felswand ist es teilweise schwer, die Vögel ausfindig zu machen.

Lautlos schweben die Tiere auf Augenhöhe vorbei.

Die Vögel mit beinahe 3 Meter Spannweite sind einfach imposant.

Über unseren Köpfen schlagen sie gerne auch mal eine Kurve.

Auge in Auge.

Update – Atelier Natur

Heute ein kleines Update meiner Galerie Atelier Natur.

Struktur einer Stumpfblättrige Weide in den Bergen

Strukturen auf einem alten Baumstamm

Herbstlicher Wischer im Hochmoor

Herbstbilder

Der diesjährige Herbst war für mich leider viel zu kurz. Ich bin nicht so viel zum Fotografieren gekommen, wie ich eigentlich wollte. Trotzdem kann ich euch hier eine kleine Auswahl von Bildern zeigen.

Zuerst zwei Pilzbilder.

Keine Ahnung, was genau dies für ein Pilz ist. Seine Form und Farbe haben mich jedoch sofort fasziniert.

Die „normalen“ Pilze habe ich versucht etwas spezieller abzulichten. Dadurch, dass ich durchs Moos hindurch fotografiert habe, entstand ein verträumer Effekt.

Dann noch vier Landschaftsbilder.

Ein Buchenwald

Blick vom „Brüggler“ Richtung Innerschweiz

Der Wängibach im Herbst

Der „Grosse Aubrig“ hat zum ersten Mal in diesem Jahr etwas Schnee abbekommen.

Limikolen auf dem Durchzug

Auch wenn das Hochwasser in diesem Jahr einige Schäden an der Natur angerichtet hat, hat dies immer auch eine gute Seite. Während dem Hochwasser hat die „Jona“ einiges an Material mitgetragen und das bereits vorhandene Delta der Jona im Obersee wurde dadurch noch etwas grösser. Die Stein- und Sandflächen locken während der Zugzeit immer wieder Vögel an, welche man sonst nicht zu Gesicht bekommt. Hauptsächlich kann man dort Limikolen, oder auch Watvögel genannt, beobachten. Vor allem wenn das Wetter nicht allzu schön ist, können auf relativ kleinem Raum viele Limikolenarten beobachtet werden. In der letzten Augustwoche wurden insgesamt 16 verschiedene Arten beobachtet. Es gibt in der Schweiz wohl nur wenig Orte, wo dies auf so kleinem Raum möglich ist.

Leider ist das Fotografieren dort aber ziemlich schwierig. Die Kiesbank, auf der sich die meisten Vögel aufhalten, ist weit vom Ufer entfernt und sollte nicht betreten werden. Um nahe an die Tiere zu kommen, braucht es einiges an Geduld und auch Glück. An einem schönen Tag tummeln sich dort Badegäste, Fischer, Kanuten und viele andere, das beunruhigt die Vögel und sie verlassen das Gelände oft. An einem regnerischen Tag hatte ich jedoch Glück und war lange alleine dort. Die Vögel haben sich dann teilweise auf den nahen Kiesbänken aufgehalten und es ergaben sich einige schöne Fotogelegenheiten.

Am Nächsten ist mir ein Alpenstrandläufer vor die Linse gelaufen. Ich hatte das Gefühl, er würde mir gleich in die Gegenlichtblende laufen. So konnte ich eine Porträtaufnahme des Vogels machen.

Auch wenn das Fotografieren im Regen alles andere als angenehm ist, können dabei schöne Gelegenheiten entstehen.

Der bei uns häufigste Watvogel ist der Flussuferläufer. Oftmals kündigt sich der ruffreudige Vogel bereits von Weitem an.

Etwas seltener sind die Sichelstrandläufer, sie waren zum Teil in Gruppen von zehn Exemplaren anzutreffen und auch ziemlich zutraulich.

Die Zugzeit ist zum Glück noch nicht vorbei und ich hoffe noch die eine oder andere Art vor die Linse zu bekommen.